Du kannst nicht, nicht kommunizieren! 

Es gibt über 6.500 Sprachen Weltweit, Mikroexpressionen und die dahinter stehenden Emotionen jedoch sind die Sprache die Weltweit und Kulturübergreifend gleich ist.

Kommunikation ist nicht immer nur auf Worte beschränkt. Oft übertragen wir Emotionen, Gedanken und Stimmungen durch sehr subtile nonverbale Signale, die oft schneller und ehrlicher sind als das, was wir sagen. Eine faszinierende Facette dieser nonverbalen Kommunikation sind Mikroexpressionen, schnelle und flüchtige Gesichtsausdrücke, die Emotionen in Bruchteilen von Sekunden enthüllen. Sie sind wie das ungeschriebene Kapitel der menschlichen Gefühlslandschaft, das für den aufmerksamen Beobachter sichtbar wird. Die Wahrheit steht uns wortwörtlich ins Gesicht geschrieben!

Was sind Mikroexpressionen?

Mikroexpressionen sind schnelle unwillentliche Gesichtsbewegungen, die auftreten, wenn eine Person ihre wahren Emotionen nur für einen sehr kurzen Moment zeigt oder fühlt, bevor sie wieder ihre äußere Kontrolle über ihre Gesichtsmuskulatur zurückerlangt. Diese Ausdrücke dauern nur etwa 1/25 bis 1/15 Sekunde, und oft sind sie so subtil, dass sie mit bloßem Auge kaum erkennbar sind. Sie werden oft als „emotionaler Leak“ bezeichnet, da sie unbewusst die wahren Gefühle verraten, die jemand zu verbergen versucht.

Der Ursprung und die Bedeutung von Mikroexpressionen

Der Begriff „Mikroexpression“ wurde in den 1960er Jahren vom Psychologen Haggard und dem Anthropologen Isaacs geprägt. Später wurde das Konzept von Dr. Paul Ekman, einem Pionier in der Erforschung nonverbaler Kommunikation, weiterentwickelt. Ekman entdeckte, dass Mikroexpressionen universell sind, unabhängig von Kultur oder Hintergrund. Dies legt nahe, dass sie tief in unserer menschlichen Biologie verwurzelt sind und auf eine gemeinsame emotionale Basis hinweisen. Charles Darwin hatte diese Theorie bereits in seiner Evolutionstheorie aufgestellt. Die Forscher Matsumoto und Willingham kamen 2009 zu dem Ergebnis das Emotionen die in der Mimik zu erkennen sind angeboren und nicht erlernt sind. Sie bestätigten damit die Forschungen und Annahmen von Darwin und den anderen Forschern.

 

Die sieben universellen Emotionen

Paul Ekman identifizierte sieben universelle Emotionen, die durch Mikroexpressionen ausgedrückt werden: Freude, Überraschung, Trauer, Ärger, Ekel, Angst und Verachtung. Jede dieser Emotionen hat charakteristische Gesichtsausdrücke, die unabhängig von Kultur oder Erziehung auftreten. Diese Entdeckung trug dazu bei, unsere Fähigkeit zur Emotionserkennung und -interpretation zu verbessern. Auch in der KI werden diese Informationen immer mehr und mehr verwendet um zwischen KI und Mensch zu kommunizieren.

 

Anwendungen von Mikroexpressionen

Die Fähigkeit, Mikroexpressionen zu erkennen, zu verstehen und zu interpretieren, hat viele Anwendungsmöglichkeiten:

  1. Kommunikation und Beziehungen: Die Fähigkeit, die wahren Gefühle anderer zu erkennen, kann zur besseren und empathischeren Kommunikation und tieferen Beziehungen führen.
  2. Verhandlungen und Verkauf: Im geschäftlichen Kontext können Mikroexpressionen helfen, die wahren Absichten oder Bedenken der Verhandlungspartner oder Kunden zu erkennen. Studien zeigen, dass Verkäufer, Berater oder Dienstleister eine bessere Abschlussquote Gegenüber ihren Kollegen haben, die keine Mikroexpressionen lesen, Verstehen und ansprechen.
  3. Kriminologie: Strafverfolgungsbehörden nutzen Mikroexpressionen, um Lügner oder Verdächtige zu identifizieren und die Glaubwürdigkeit von Zeugenaussagen zu bewerten.
  4. Therapie, Coaching und Psychologie: Therapeuten können Mikroexpressionen nutzen, um tiefere Einblicke in die Gefühlswelt ihrer Klienten zu erhalten und effektivere Behandlungsansätze zu entwickeln.
  5. Führung: Studien zeigen, dass Führungskräfte die Emotionen in der Mimik ihrer Mitarbeiter lesen und erkennen, diese auch ansprechen, für eine deutlich geringere Fluktuation sorgen können. Einer der renommiertesten Forscher in dem Bereich ist Daniel Goleman.

 

Die Herausforderungen der Mikroexpressionserkennung

Die Erkennung von Mikroexpressionen ist nicht einfach mal eben gelernt. Da sie so schnell und subtil auftreten, erfordert es viel Übung und Training, um sie zuverlässig zu identifizieren. Es gibt jedoch Software und Tools, die die automatische Analyse von Gesichtsausdrücken ermöglichen, was in Bereichen wie der Forschung, der Kriminologie und der Marktforschung nützlich sein kann. Am ehesten können jedoch Führungskräfte und Mitarbeiter mit Kundenkontakt profitieren. Diese beiden Bereiche sind auch die in einem Unternehmen die am stärksten gemessen werden können.

 

Zusammengefasst:

Mikroexpressionen sind eine faszinierende Facette der menschlichen Kommunikation, die uns tiefe Einblicke in die Gefühle und Emotionen anderer Menschen gewähren. Die Fähigkeit, diese winzigen Ausdrücke zu erkennen und zu interpretieren, kann uns dabei helfen, eine ehrlichere und tiefere Ebene der Kommunikation zu erreichen. Ob in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Geschäftsleben oder in der Forschung – die stille Sprache der Mikroexpressionen öffnet uns eine Tür zu einem Verständnis der menschlichen Emotionen. Außerdem steigert die Erkennung von Mikroexpressionen und die dahinter liegenden Emotionen die Empathie und die emotionale Intelligenz.

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